Gibson Les Paul Studio Plus Ltd, lemondrop

Ausstattung
Zum Lieferumfang gehören, neben der Gitarre, ein Kombiwerkzeug für Kreuzschlitz und Sechskant, eine Anleitung für das Einstellen des Zahlenschlosses und der braune oldschool Gibson Koffer mit dem violett-pinken Interieur. Letzteres ist natürlich sehr Geschmackssache, vor allem das dann doch sehr ins Pink gehende Stofflätzchen, das die Decke schützen soll. Ein Pickguard nebst Befestigungsmaterialien ist bei dieser Gibson nicht dabei. Weder montiert, noch beigelegt.
Die Les Paul Studio Plus Limited, lemondrop besitzt eine wunderschöne, gewölbte zweiteilige AA-Riegelahorn Decke, die einerseits ganz tigerstreifig quer geriegelt ist und andererseits auch ausgeprägte Längsmaserung aufweist. Der Body dieser limitierten Les Paul ist einteilig(!). Die Elektrik ist normal modern Les Paul und verschaltet zwei ’57 Classic PAF Humbucker. Beide sind ebenso wie der Rest der Hardware verchromt. – Auf den Fotos jedoch ohne .d.h. Kappen und in zebra. – Für die Stimmung sind, Grover Rotomatic Mechaniken montiert. Wie (fast) alle Studios hat auch diese Gitarre kein Binding. Die Studio Plus Ltd ist, bis auf die sehr tolle und reizvolle lemondrop Decke, farblos, klar lackiert. Hierdurch entsteht ein sogenanntes Fakebinding, da sich seitlich die naturfarben belassenee Riegelahornschattierung als heller Streifen um die Gitarre zieht. Das lemondrop, oder lemonburst kommt sehr edel ‚rüber und sieht im besten Sinne alt, klassisch und stilvoll aus!

Das Baujahr der „Les Paul Studio Plus Limited Edition, lemondrop“ ist 2002. Von dieser Gitarre soll es angeblich nur 200 Stück geben. 50 Stück mit einem „Limited Edition“ Trussrodglöckchen und Zertifikat. Diese fünfzig wurden ausschließlich von Musik Jellinghaus vertrieben. Die weiteren 150, sonst (unbestätigten Gerüchten) zufolge, identischen Instrumente, kommen ohne Zertifikat und einer normalen „Studio“ Halsstababdeckung. – Eine Nachfrage bei Gibson brachte lediglich die Aussage, daß es sich vermutlich um eine begrenzte Sonderauflage handelt. Ein herzliches Dankeschön geht an Musik Jellinghaus für die detaillierten Infos. … und ja, ich verstehe das diese Instrumente schnell ausverkauft sind.

Handhabung & Sound
Die Handhabung ist typisch Les Paul. Das Gewicht liegt bei ca. 3,8kg! (einteiliger, non weight reliefed body!). Der Hals hat ein ’59er Profil, was meiner Erfahrung nach eine gute Lösung für einen anständigen Ton und Bespielbarkeit darstellt.
Die Les Paul Studio Plus Limited, lemondrop schwingt! – Die Ansprache ist hervorragend, der Ton lässt sich sensibel steuern und die Dynamik ist ebenfalls gut. Die ersten gespielten Töne zeigen gleich wo’s lang geht! die „Lemondrop“ rockt ganz gewaltig. Der Ton springt gut an, singt, klingt sehr erwachsen und überzeugt mit leicht hohlen und hellem Charakter und Musikalität. Die Plus Limited klingt im Vergleich zur normalen Studio, knackiger, rockiger und eignet sich auch herrvorragend für cruchige bis verzerrte Sound. Gary Moore Sololinien oder knackige Rock and Roll Lines und Riffs spielen sich fast wie von selbst. Selbst zu angefunkten Sounds im Stil von Hendrix und S-R-V, die man doch wirklich eher einer Strat zutraut, wir man inspiriert. Aber auch fette, runde jazzige Noten kommen super.
Ich habe einige Standards, Faded und Custom Shop Modelle gespielt. aber in Sachen Ton hat die „Studio Plus Ltd“ auch ihre Reize! – Auch wenn sie nicht das Renomé einer Standard oder gar Custom Shop Les Paul besitzt, ist sie eine hervorragende Gitarre.

Mein Fazit
’59er (S)unburst für Normalsterbliche!

Zugegeben eine gaaaaanz atemberaubend seltene 1959er Les Paul ist sie nicht, dafür war sie aber seinerzeit noch gerade so bezahlbar und überzeugt in Optik, Handhabung und Sound! – Wahrlich eine Gitarre mit der man sehr viele Rockstilistiken locker bewältigen kann und an die man sich sehr schnell gewähnt. Super schön ist sie zudem. Noch schöner hätte ich es gefunden, hätte Gibson, oder wer auch immer diese Limited Edition in’s Leben gerufen hat, werksseitig Klusontype Mechaniken installiert. Das hätte dieser schönen Les Paul stilistisch noch das i-Tüpfelchen verliehen. Allerdings klingen die Tulips auch anders. – Nun ja, die Jimmy Page Les Paul, die Greeny und andere bekannte Les Pauls, haben auch Diecast-Mechaniken drauf. Kann dann ja so schlecht nicht sein, oder …

Schade, daß diese Gitarre nicht mehr zu haben ist, es wäre ein echter Tipp! Aber auch wenn sie mit ihrem Listenpreis von ca, 2.500 Euro, bzw. einem Straßenpreis ca. 2.200 Euro dem Geldbeutel Ähnliches abverlangt wie eine Standard, ist sie ihr Geld wert und hat in meinen Vergleichen einige ihrer „Standard-Schwestern“ in puncto Ton, Dynamik und Sustain auf die unteren Ränge verwiesen.

HINWEIS!  Die im Text verwendeten Markenamen und Modellbezeichnungen dienen lediglich der Zuordung und gehören selbstverständlich den entsprechenden Eigentümern.