Gibson ES-125 (1966)

Allgetmeines

Die ES-125 könnte mit ihrem 16 1/4“ Korpus als Vorfahrin der allseitsbekannten ES-175 durchgehen, hatte aber in ihrer ersten Version 1946 eine laminierte Mahagonidecke und erst ab 1949, im Jahre der Einführung der ES-175 ebenfalls eine laminierte Decke aus Ahorn.

Jedoch besitzt die ES-125 schon immer einen Mahgonikorpus, anfangs, wie die ES-150 mitflachem, ab 1949 mit gewölbtem Boden.

Ausstattung

Die ES-125 war eher schlicht gehalten und wohl die Workingman‘s ES-150. Einlagiges Korpusbinding, Griffbrett und Schlagbrett/Fingerrest ohne Einfassung. Kopplatte nur mit Gibsonlogo, ohne Ornamente, ohne Einfassung, auch die f-Löcher sind nicht eingefasst.

Der Steg ist kompensiert und Oberteil und Unterteil sind aus Palisander. Die Mensur beträgt 24 3/4“. Das Griffbrett mit 20 Bünden trägt lediglich Punkteinlagen.

Zur Verstärkung, ist ein P-90 Pickup in Halsposition eingebaut, der über Volume und Tonepoti geregelt werden kann. Eine Version mit zwei Tonabnehmern würde von 1965 an ebenfalls angeboten, ist aber sehr rar.

Handhabung und Sound

Die ES-125 ist mit ihrem 16 1/4“ Korpus angenehm klein, um mit ihr gemütlich zu jammen, bietet aber immernoch genügend physische Fülle um sich noch als Gitarrist zu fühlen. Der Hals ist sehr angenehm zu spielen, auch für Techniker bei denen der Daumen oben rüber kommt. Die periodentypischen 40mm Sattelbreite, sind zwar oft verpönt worden, aber nüchtern betrachtet sehr angenehm und brauchbar. In Kombination mit der 24 3/4“ Mensur easyto handle.

Die Gitarre hat durchaus ihren Charme und ist klanglich fluffiger, als es manches „f-Loch, parallel verstrebte“ Vorurteil erahnen lässt.

Klanglich ist sie vielseitig einsetzbar. Wer ein Killerinstrument sucht, fühlt sich hier auf Anhieb erstmal nicht bedient. – Letztlich ist das aber kein Manko. Die ES-125 ist vielseitig und irgendwie sehr ausgewogen. Ein verdammt guter Kumpel, ja sogar ein guter und vertrauter Freund, vor allem aber auch ein Schatz, dessen Qualitäten es zu entdecken und zu schätzen gilt. Vielleicht auch die Jazzbox für den kleinen Hunger zwischendurch.

Klanglich ist von von Strumming, Rock über Rockabilliy, Americana, Swing und natürlich bis hin zum Jazz viel geboten. Von zart und sensibel bis rau und brüllend, ebenso von feinsinnig bis schrammelig reicht die Bandbreite.

Mein Fazit

Die Jazzbox für den kleinen und großen Hunger zwischendurch

Da diese Gitarren gut und deutlich günstiger als ihree populäre Cousine ES-175 zu haben sind, lohnt ein Probespielen auf jeden Fall.

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