xotic EP-booster vers.1

Ausstattung
Der xotic EP-booster kommt recht simpel in einer Pappschachtel mit einem Anleitungsblatt. Die Anleitung erklärt das Nötigste über Stromversorgung und zwei von vier möglichen DIP-Switcheinstellungen für die EQ-Presets.
Das schwere Gussgehäuse macht auf vintage. Allein die grellblaue Status-LED zeigt den Einschaltzustand eher boutique-like an.

Die Namensgebung „EP-booster“ rührt daher, daß man den Vorverstärkerschaltkreis des Echoplex EP-3 nachempfinden möchte. Dessen Preamp Gitarristen wie Jimmy Page, Eddie Van Halen, Eric Johnson und andere zum aufbereiten ihres Gitarrensignals genutzt haben, bzw. immer noch nutzen. Ich habe zwar kein original Echoplex zum Vergleich, aber der EB-booster klingt so gut, daß ich kein Bedürfnis habe nach was anderem zu fragen.

Handhabung
On/Off-Tretschalter und Boostregler sehen erst einmal schlicht aus und sind auch ebenso zu handhaben. Der Trick an, bzw. in der Kiste ist jedoch die schaltbare EQ-Einstellung über interne DIP-Switches. Bass-Boost und Bright-Switch. Wobei Brightswitch ON laut Anleitung „flat EQ“ sein soll. Na gut, dann könnte Brightswitch OFF eine Absenkung sein, – worüber die Anleitung jedoch keinerlei Angaben macht. Die werksseitige und zumindest auch beschriebene Voreinstellung, ist Bass-Boost OFF und Bright-Switch ON (flat EQ). – Klingt rund, musikalisch und durchsetzungsfähig, ohne überfettet zu sein und besitzt dennoch eine sehr natürliche Fluffigkeit, die trotzdem die Substanz des Ton nicht zersetzt.
Aber Obacht! Die hier besprochene erste Version (vor April 2011, bzw. bis Serien-Nr. 11011) des EP-boosters beginnt bei Reglerlinksanschlag gleich mit einem +3dB-Boost. Dies ist bei im Gegensatz zur zweiten Version nicht abschaltbar. Ein weiterer Unterschied ist der Bass-Boost über DIP-Schalter in Version 1, sowie die Ausgangsimpendanz von 2kOhm (vers1) zu 1kOhm (vers2).
Der Zugang und die Bedienung der DIP-Switches ist nur mittels Schraubenzieher zu erreichen, da hierzu der Boden über vier Gehäuseschrauben entfernt werden muss und die DIP-Switches versenkt sind. Letztlich wird man sich vermutlich die Einstellung einmal so setzen, wie sie im Bandkontext sinnvoll und praktikabel ist und gut is‘.

Aufgrund seiner geringen Grundfläche und der recht hoch angebrachten Klinkenbuchsen ist der EP-booster ein anhänglicher Begleiter am Gitarrenkabel. Sprich, das Kerlchen wandert hinterher, sofern er nicht auf einem Board angebracht ist.

Die Stromversorgung kann mit eingelegtem 9V-Block, oder eben extern via Buchse über 9V – 18V, Spitze Minus, Ring Plus des Barrel-Steckers, erfolgen. Die Aussparung für die Netzteilbuchse ist deutlich zu groß, so dass nicht nur interessierte Blicke in Gehäuseinnere finden können … !?

Klangeigenschaften
Tendenziell eher schön rund und alles in allem auch durchsetzungsfähig. Der Sound ist bei der ersten Version deutlich natürlich lebendiger mit einer sehr natürlichen Fluffigkeit, aber dennoch rund und substanziell stabil. Das ist sehr besonders und zeigt die Qualität des EP-boosters, – Chapeau! Sehr lebendig und irgendwie magic! Wie oben schon angedeutet klingt der EP-booster auch in der Werkseinstellung der DIP-Schalter (flat EQ) schon sehr gut. Der Bass Boost ist nicht von schlechten Eltern. Wie gesagt, Start bei +3dB. Egal ob mit einer „behumbuckerten“ Les Paul, ES mit P-90 oder einer guten Tele, der EP-booster bringt den Ton nach vorn, ich fühle mich als Gitarrist super wohl damit und alles ist gut!
Ich habe ihn auch in einem „amplosen“ (Not)Setup im Einsatz. Soll heißen, nach dem EP-Booster geht es über eine Hughes&Kettner RedBox direkt in’s Pult. Der Sound ist so gut, daß man auch ohne Amp weiterkommt. Mit anderen, sonst auch eher guten, Boostern funktioniert das nicht. Es fehlt einfach die Präsenz und die Höhen sind zu scharf.

Mein Fazit
Klasse Preamp mit sehr gutem Sound (Mein absoluter Lieblingspreamp!)

Sehr handlich, taugt und klingt wirklich gut! Die EQ-Settings sind etwas umständlich, nur nach Abschrauben des Gehäusebodens einstellbar. Der „+3dB-Startboost“ ist Geschmacksache. Das Gerät macht einen sehr robusten Eindruck. Mittlerweile ist meine „Version 1“ schon mehrere Jahre immer dabei gewesen und überall rumgekullert, was man ihm zwar etwas ansieht, was ihm aber bislang nichts auszumachen scheint. Allein der Reglerknopf hat mit der Zeit Aushärtungsrisse gezeigt und wurde inzwischen erneuert. Es gibt zwar eine Masse an Booster und Preamps auf dem Markt, darunter auch einige Gute, letztlich ist der EP-booster bei mir, als sichere Bank für guten Sound, immer mit dabei. Ein Pedal das einfach immer grandios, sowohl solo, als auch im Bandkontext funktioniert. Was, Besseres könnte man über ein Pedal sagen?!

Getestet mit
Gibson ES-330TDC, Gibson Les Paul 1959 Reissue, Gibson Les Paul Studio Premium Plus; Fender ’50 Telecaster; Gibson Howard Roberts Custom; Marshall 1974X; Marshall Class5; Fender Custom ’68 Princeton Reverb; Fender Princeton Reverb II