Fulltone Fulldrive 2 Mosfet

Lieferumfang
Das Fulldrive 2 Mosfet kommt fulltonetypisch in einer weißen Pappschachtel inklusive deutschem Beiblatt von Cotton Music Supply und einem Fulltoneaufkleber.

Ausstattung
Das Metallgehäuse macht einen sehr robusten Eindruck, ist blau lackiert und recht stilsicher in weiß beschriftet. Das Gerät besitzt vier Reglerknöpfe, zwei Minischalter und die beiden Tretschalter. Einen für On/Off, sowie einen für regelbare Booststufe. Auf der Unterseite gibt es eine Plakette mit Bezeichnung, Firma, Unterschrift von Mr. Fuller, sowie vier angeschraubte Gummifüße. Sehr solide! Einen Batteriefachdeckel gibt es fulltontypisch nicht. Hierzu muss man das T eil aufschrauben. Klingt komisch is‘ aber so! Laut Anleitung befindet sich im Innern eine Zink-Kohle 9V Block. Da, so verrät uns die Anleitung weiter, Mr. Fuller meint, daß die alkalischen 9V-Blocks zu harschen klingen.

Verarbeitung
Das Pedal ist wie alle Fulltonepedale, die ich bisher gesehen habe, sehr robust und stabil konzipiert und gebaut. Die Verarbeitung als solche ist außen wie innen ok. Einzig das U-Blech, daß die obere Gehäusehälfte bildet sitzt nicht auf der unteren U-Schale auf. Das liegt vermutlich daran, daß Fulltone etwas zu lange Distanz, bzw. Stützhülsen verschraubt hat. Das innere Design soll die Leiterplatte davor der Trittkraft schätzen.

Handhabung & Sound
Die Regler Volume, Tone, Overdrive und Boost regeln die Ausgangslautstärke, Klangcharakter, Zerrgrad und die Voreinstellung für die Booststufe. Der Minischalter Comp Cut/FM Mode/Vintage Mode hat es wahrlich in sich. Er schaltet die verschiedenen Zerrcharaktere um.
Wobei Comp Cut keine wirklicher Zerrstufe ist, eher eine Boost Stufe. Kommt aber echt Klasse! So viel Dynamik kannte ich von meinem Amp bisher nicht. Hut ab!!! – Aber vorsicht beim Umschalten auf Comp Cut diese Stufe schränkt die Lautstärke und Dynamik im Gegensatz zu den Zerrstufen FM Mode und Vintage nicht ein. Der Ton springt geradezu aus dem Amp, und das dick und kraftstrotzend.

Im FM Mode erhält man einen transparenteren Zerrton, der sich der sowohl recht sauber, – was für ein Ausdruck bei einem Overdrivepedal, na sagen wir mal einfach recht durchsichtig und dennoch druckvoll klingt.

Der Vintage Mode produziert laut Anleitung den Fulldrive Sound der 90er Jahre. – Nun kenne ich das alte Fulldrive persönlich nicht, aber es ist ein eher weicher, voller Sound. Generell klingt das Fulldrive 2 Mosfet recht rund und harmonisch. Ehrlich gesagt habe ich bislang selten ein derartiges Pedal gehört, das so stimmig klingt. Aber es rockt und growlt auch als ob es nicht anderes gäbe. – Phantastisch!

Der Modeswitch Mosfet/Standard wirkt nur wenn sein Kollege nebenan in den Schaltstellungen FM Mode oder Vintage Mode steht. Auch hier gibt es den optionalen Versionsschritt rückwärts zu den Vorversionen. – Sieht auf den erste Blick alles immer so simpel aus bei Mr. Fuller, hat’s aber bei näherer Betrachtung faustdick hinter den Ohren!

Eine gute Stütze hinter den Ohren braucht man auch beim Einsatz dieses hervorragenden Pedals. Der Sound steht, wirkt reif und erwachsen und lässt sich gut mit dem Anschlag steuern. Das Fulltone Fulldrive 2 Mosfet kann von leicht dynamisch-clean über „sachte crucht“, ideal für bluesige Einlagen bis zum deftigen Rocksound eigentlich alles und das in feinster Qualität. Allerdings denke ich nicht, daß es was für die diversen „Metallfakultäten“ ist. Die brauchen was härteres. Für Stones, AC/DC, Deep Purple und schöne Handfeste Rocksounds ein echter Tipp!

Nachtrag 10-2014: Ich habe mittlerweile einen weiteren Fulldrive 2 Mosfet getestet. Letzterer klingt lange nicht so harmonisch und rund wie der hier beschriebene. Meiner Erfahrung nach sind solche Schwankungen bei Effektpedalen aufgrund von Bauteilschwankungen leider durchaus üblich.

Noch ein Tipp am Rande ..
Das Pedal reagiert noch Besserung deutlich mehr amplike, wenn man den Overdriveregler ganz zu, den Tonregler auf etwa14 – 15 Uhr stellt und dann den Boost nutzt (ca.15 Uhr), um den Eingang der Overdrivesektion zu „überfahren“. Damit blüht der Ton dynamisch wunderbar auf, wie bei einem aufgerissenen Combo. Fantastisch!

Mein Fazit
Ein schön ausgeglichener Overdrive mit einem extra Schub!

Mit knapp 150 Euro kein Low Budget Pedal, aber klanglich jeden Cent wert. Recht variabel und mit zusätzlicher Booststufe auch für die Soloeinlage zwischendurch erste Sahne. Sehr stimmiger runder Sound.