Fulltone PlimSoul

Lieferumfang
Das Fulltone Plimsoul kommt fulltonetypisch in einer weißen Pappschachtel inklusive englischsprachigem Beiblatt und dem obligatorischen Fulltoneaufkleber. Das wars.

Ausstattung
Das Metallgehäuse macht wie immer einen sehr robusten Eindruck, ist aber auch optisch interessant gemacht. Auffallend ist das stirnseitige Batteriefach das mit einer Rändelschraube geöffnet, bzw. verschlossen werden kann. Das Fach wird über ein Scharnier aufgeklappt. – Nett gemacht, Herr Fuller!
Das PlimSoul besitzt einen True Bypass. Alles aus, heißt gerade durch! Im PlimSoul sind zwei unterschiedliche Clippingstufen verbaut, die über die Regler Sustain für die weichere und Stage2 für die offenere, aber härtere Zerre im Verhalten gesteuert werden können. Beide Zerrcharaktere haben für sich ihren eigenen Charme. Alle möglichen Mischcharaktere daraus ergeben eine Klangpalette, die etwas Zeit braucht um entdeckt zu werden.

Auf der Unterseite gibt es eine Plakette mit Bezeichnung, Firma, Seriennummer, sowie vier angeklebten Gummifüßen. Alles sehr solide!

Verarbeitung
Das PlimSoul ist wie alle Fulltonepedale, die ich bisher gesehen habe, sehr robust und stabil konzipiert und gebaut. Die Verarbeitung als solche ist außen wie innen voll ok.

Handhabung & Sound
Durch die beiden Zerrstufen lassen sich unterschiedliche Obertonbereiche bzw. deren Verhalten sehr schön vorkonfigurieren. Einerseits der „normale“ weiche Overdrive über den Sustain-Regler, andererseits die Hardclippingstufe über Stage2. Klanglich macht das PlimSoul einen musikalisch Eindruck und lässt sich vielfältig einsetzen. Es reagiert sehr gut und dynamisch auf den Anschlag. Mit der ersten Stufe, die über den Regler „Sustain“ geregelt wird entsteht ein dichter warmer, leicht mittiger Sound. Stage2 bringt die eher kratzigen, offenen Klanganteile des Effekts. Beides zusammen kann sehr gut klingen. Jedoch habe ich, einige wenige Reglerkombinationen zwischen Sustain und Stage2 gefunden die nicht ganz so gut klingen. Das halte ich aber nicht für so wild. ein, zwei Grad anders ist es wieder super. Insgesamt ist das PlimSoul ein tolles sehr vielseitiges und eigenständiges Pedal, das sowohl die weichen mittigen Sounds, als auch die härteren, aber auch offeneren Sounds bedient, sowie reizvolle Mischungen aus beiden Welten bietet. Zudem reagiert das PlimSoul sehr gut auf Anschlag und Spielweise. Prima!
TS und OCD? – Nein! Das PlimSoul ist weicher und dichter im Gefüge als ein guter TubeScreamer, dabei aber weniger „fest“ im Ton und weniger vokal. Man kann es auch als breitbandiger und fluffiger bezeichnen. Mit dem Effekt, das die „Üüühs“ in den hohen Lagen nicht so flöten. Die Stage2-Abteilung geht zwar in die härtere kratzigere Richtung, ist aber nie so kratzig und penetrant wie ein ODC.

Das Pedal kann mit 9V bis 18V betrieben werden. Die Netzteilbuchse ist Spitze -, Ring + geschaltet. Laut Beiblatt hat die Spannung Auswirkung auf den Klang und die Dynamik. D.h. bei 18V ist der Klang anders als mit 9V. Beides kann allerdings gefallen …

Mein Fazit
Ein sehr vielseitiges und eigenständiges Pedal!

Für meinen Geschmack einer der besten Treter für Les Paul! Aber auch mit anderen Gitarren harmoniert das PlimSoul-Pedal sehr gut. Ich hatte bereits zwei mal einen zum testen und werde mir vermutlich doch mal eines zulegen sollen. – Bei der Vielseitigkeit des Pedals, könnte man sogar mehrere haben …

Wieder mal ein Fulltone-Pedal, daß zu meinen Favoriten gehört. Jedoch haeb ich den Verdacht, daß es nie wirklich zum Klassiker reicht und, ob der vielen Facetten, eher unterschätzt wird. – Schade eigentlich.