Allgemeines
Der Fender Musicmaster Bass Amp wurde von 1970 bis 1982 in zwei Endstufen-Varianten gebaut. Zu Beginn mit zwei EL90 (auch 6L31 oder 6AQ5 genannt), später mit zwei 6V6 ausgestattet.
Seine Geburtsstunde fällt auf die Jahre nach der Einführung der ersten Transistorverstärker bei Fender. – Bemerkenswert, dass ausgerechnet hier ein old school Amp neu entwickelt wurde. Aber zu den Besonderheiten später mehr.
Im Laufe der Zeit wurden zuerst die Metal Skirt Knöpfe durch normale schwarze Kunststoff Knöpfe mit Skala, – wie man sie auch vom Princeton her kennt, – ersetzt, später die Silverface Front durch eine Blackface Front.
Sein simples Äußeres mag für manchen Betrachter zuerst über den guten Sound des handverdrahteten und soliden 12-Watters hinwegtäuschen. – Die Chance für Musiker mit Ohren, die auf das Gebotene achten, die grundlegende Obertonstruktur erkennen, statt der Meinungsbildung von „belesenen Imagejägern“ nachzueifern.
Wem Mainstream Amp-Namen weniger, die Tonentfaltung aber dafür eher wichtig ist, wird hier richtig gut bedient.
Dieser kleine solide Amp besitzt eine 12AX7 Röhre für die Vorstufe sowie zwei Endstufen Röhren. Das scheint auf den ersten Blick wenig und es werden auf den zweiten Blick auch nicht mehr als diese drei.
Die Gleichrichtung erfolgt, nicht unüblich, über Dioden. Das erklärt das „fehlen“ der Gleichrichterröhre.
Aber wo ist die Phasendreher Röhre? Die Besonderheit dieses Verstärkers ist, er bewerkstelligt die Phasendrehung über einen notwendigerweise qualitativ hochwertigen Ausgangsübertrager mit Mittelanzapfung der zwei symmetrischen aber gegenphasigen Wicklungen. Eine jeweils für die positive, eine für die negative Halbwelle! Das ist vom Einbau einfacher als die Röhrenschaltung, bedingt aber einen qualitativ hochwertigen und damit teuren Übertrager. – Somit bleibt der Musicmaster wohl einer der wenigen, wenn nicht gar der einzige Gitarrenamp mit diesem kostspieligen Bauteil.
Ausstattung
Der Amp bestitzt einem Lautstärke und einem Tonregler überschaubar wenige Bedienelemente. Da der Volumeregler im Linksanschlag gleichzeitig als Ein/Ausschlager fungiert, – was auch meist unbemerkt am Linksanschlag beschriftet ruht, – geht der suchende Griff, gefolgt vom suchend, dann verdutzten Blick erstmal an die Amprückseite. Hier gibt es außer der Serien-Nr. nichts. Keinen Speaker out oder dergleichen.
Eingebaute Effekte, wie Hall oder Tremolo besitzt der Verstärker nicht.
Handhabung & Sound
Der Musicmaster Bass Amp ist recht einfach gehalten.
Der Volume-Regler ist auch gleichzeitig der Ein/Ausschalter. Der Tone-Regler eine Höhenblende.
Die beiden Eingänge unterscheiden sich in der Empfindlichkeit. Dabei ist Channel 1 sensibler, als Channel 2.
Ich persönlich habe den CTS Speaker von 1972 gegen eine Celestion Rocket 50 getauscht. Der CTS hat zwar gut aufgelöste Höhen und gibt bereits Auskunft über das schön aufgelöste Höhenbild, aber untenherum und im Mittelspektrum fehlt es leider für meinenGesxhmack etwas. – Das klangliche Ergebnis mit dem eher günstigen Celestion Rocket 50 kommt seitdem beim Bandmitgliedern und Publikum sehr gut an. Ohne, dass jemand den Amp kennt, oder weiß welcher Speaker verbaut ist. – By the way, das ist ohnehin immer ein guter Test (die belesenen „Kenner“ werden Platitüden absondern, die mit Ohren werden des Sound beurteilen und genießen). .. Zudem „hängt die Gitarre mit diesem Celestion Speaker sehr gut am Gas“. Man hat irgendwie das Gefühl, die Fingerkuppe einzeln gespielter Noten kommt einem direkt singend entgegen. – Unbezahlbar!
Wer es etwas ausgeglichener mag, der wäre mit dem günstigeren Celestion G12N-65, bisweilen auch als Clelestion Super 65 bekannten Speaker gut bedient. Er stellt die Höhen fluffiger dar und geht unten weiter runter. Zudem scheint sich die Sensibilität des Amps, womöglich durch den Impendanzverlauf, des Speakers zu erhöhen. Das mashallesque pappige in den Mitten bringt der Rocket 50 jedoch etwas besser. Eine gesunde Einspielphase jeweils vorausgesetzt!
Der hier beschriebene Amp funktioniert klasse ist die Silver Face, Metal Skirt Knob, EL90 Endstufenröhren Version von 1972.
dies gibt zumindest der Code auf dem CTS Speaker Preis.
Mein Fazit
Ein sehr gut klingender solider Vintage Amp. Guter Sound mit guter Tonentfaltung ohne Schnick-Schnack. Ein günstiger und klanglich sehr lohnender Geheimtipp!
Zudem ein leichter und platzsparender Gitarrenamp, der mit so ziemlich jedem Gitarrentyp gut zurecht kommt und sich auch mit Pedalen prima versteht.